In der Nacht auf Donnerstag wurde die Freiwillige Feuerwehr Karlstein um 03:16 Uhr zu einem zunächst unspektakulär klingenden Einsatz gerufen. Gemeldet war ein brennender Müllcontainer auf einem Industriegrundstück am Sportplatz. Anwohner hatten von ihrem Zuhause aus Feuerschein wahrgenommen und den Notruf gewählt.
Da den Einsatzkräften die Adresse bereits bekannt war, entschied sich die Feuerwehr, trotz des vermeintlich harmlosen Meldebildes, mit einem kompletten Löschzug auszurücken. Vor Ort zeigte sich schnell, dass diese Entscheidung goldrichtig war: In einer Blechhütte standen große Mengen Lithium-Ionen-Akkus in Flammen. Das Feuer hatte zudem bereits auf ein stationäres Großklimagerät sowie einen angrenzenden 10-Fuß-Container übergegriffen.
Unmittelbar nach dem Eintreffen gingen zwei Atemschutztrupps mit je einem C-Rohr gegen die Flammen vor. Vorrang hatte, eine weitere Ausbreitung auf benachbarte Container und das Firmengebäude zu verhindern. Immer wieder kam es zu plötzlichen Durchzündungen, weshalb eine erhebliche Menge Wasser nötig war, um die letzten Brandnester niederzuschlagen.
Dank des schnellen Eingreifens konnte ein Übergreifen des Feuers verhindert werden. Das Klimagerät wurde jedoch durch die Flammen zerstört. Nachdem der Brand gelöscht war, musste der verbrannte „Akkuschrott“ aus Sicherheitsgründen in mehrere Havariebehälter umgelagert werden, da bei Lithium-Akkus stets die Gefahr einer Wiederentzündung besteht.
Nach rund drei Stunden konnte der Einsatz nach dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft abgeschlossen werden.
Im Einsatz waren insgesamt 19 Feuerwehrleute mit sechs Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr Karlstein. Ebenfalls vor Ort waren eine Polizeistreife sowie Kreisbrandinspektor Georg Thoma.
Während des Einsatzes wurde um 03.52 Uhr die Freiwillige Feuerwehr aus Kleinostheim und der Rüstwagen der Feuerwehr Großostheim sowie der zuständige Kreisbrandinspektor Georg Thoma zu einem weiteren Einsatz alarmiert. Auf der Bahnstrecke Aschaffenburg–Frankfurt stieß zwischen den Bahnhöfen Dettingen und Kleinostheim, auf Höhe der Rückersbacher Schlucht, ein Zug mit einem unbekannten Objekt zusammen. Da zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es sich um eine Person handelte, wurde die Bahnstrecke großräumig abgesucht. Wenig später gab es Entwarnung: Der Zug war mit einem größeren Kunststoffteil kollidiert. Woher dieses stammte, ist aktuell Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Die Einsatzkräfte konnten den Einsatz kurze Zeit später beenden und wieder einrücken.


Bilder: FF Karlstein