Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner müssen im Ernstfall auf die verschiedensten Szenarien und Notfälle reagieren können. Daher ist es unumgänglich, dass das Können durch regelmäßige Ausbildungsveranstaltungen verfestigt wird. Dies war bei der diesjährigen Tagesübung der Feuerwehr Mainaschaff am Samstag, 23.09.17 wieder einmal der Fall. 25 Feuerwehrdienstleistende stellten ihre Freizeit für die Allgemeinheit zur Verfügung und arbeiteten über den Tag verteilt fünf unterschiedliche Einsatzszenarien ab.
Beim ersten Einsatz mussten die First Responder der Wehr eine Person im Hof der alten Schule reanimieren. Dabei stellten sie eine Verrauchung im 1. OG des Vereinsheims fest und alarmierten ihre Kollegen. Der eintreffende Löschzug musste sich zuerst einen Zugang zum Gebäude verschaffen und mit dem entsprechenden Gerät eine Öffnung der Eingangstüre vornehmen. Hier stellte sich heraus, dass noch drei Personen im Gebäude vermisst wurden.Atemschutzgeräteträger suchten und retteten sie im Anschluss.
Während diese Übung noch lief, wurde ein Arbeitsunfall auf einem privaten Holzplatz in der Nähe des Pfadfinderhauses gemeldet. Hier war ein Arbeiter bei Sägearbeiten unter einem größeren Holzstamm eingeklemmt und musste von den noch in Bereitschaft stehenden Kräften befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden.
Nach Beendigung dieser Einsätze war ein havariertes Sportboot auf dem Main der Grund der nächsten Alarmierung. Nachdem von der Leitstelle Bayerischer Untermain dabei auch eine Person im Wasser gemeldet wurde, wurde das entsprechende Alarmstichwort umgesetzt und der Einsatzleitwagen fuhr mit einem ausgerüsteten Rettungsschwimmer direkt an die Einsatzstelle, um der verunfallten Person schnellstmöglichst Hilfe leisten zu können. Das Flachwasserboot der Wehr wurde ebenfalls sofort an der gemeldeten Einsatzstelle zu Wasser gebracht, während das Mehrzweckboot an der Slip-Stelle auf Höhe der Wasserwacht geslippt wurde.
Beim Eintreffen der Rettungskräfte stellte sich heraus, dass die Person wieder auf dem manövrierunfähigen Boot war, aber schnellstmöglich ärztlicher Hilfe bedarf. Sie wurde auf das Flachwasserboot gerettet und sofort ans Ufer verbracht, wo sie dem Rettungsdienst übergeben wurde. Das Mehrzweckboot sicherte inzwischen das Sportboot und schleppte es anschließend in den sicheren Hafen.
Die bei diesem Einsatz nicht alarmierten Kräfte, die sich noch im Feuerwehrgerätehaus befanden, wurden zwischenzeitlich zu einem vermuteten Gasaustritt in die Bahnhofstrasse gerufen. Bei der Erkundung wurde eine massive Verrauchung im Kellerbereich festgestellt und auch drei vermisste Personen dem Einsatzleiter gemeldet. Nur unter Verwendung von schwerem Atemschutzgerät, konnten die Einsatzkräfte das Gebäude betreten, die abgängigen Personen retten und dem Grund der Verrauchung nachgehen.
Als auch diese Aufgabenstellung abgearbeitet und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit waren, konnten sich alle bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Fahrzeughalle wieder stärken und Kräfte für die nachfolgenden Aufgaben sammeln.
Nach der Mittagspause rief eine automatische Brandmeldeanlage in einem größeren Gebäude die Einsatzkräfte auf den Plan. Der Einsatzleiter fand ein stark verrauchtes Dachgeschoss vor und erhielt den Hinweis auf sieben vermisste Personen. Zur Rettung wurden die Drehleiter und zuerst zwei Trupps unter Atemschutz eingesetzt. Während der Rettungsmaßnahmen trat bei einem der beiden Trupps übungsgemäß ein Atemschutznotfall ein und eine Rettung der eigenen Kameraden wurde notwendig. Da dies leider im Einsatz immer wieder geschehen kann, ist es auch notwendig so eine Einlage in eine Übung einzubauen, um auch dies im Ernstfall standardmäßig zu beherrschen.
Für die Ausarbeitungen der verschiedenen Übungen waren Marian Bauer, Thomas Neubauer, Annette Wolf und Joachim Taupp verantwortlich. Von ihnen wurden auch alle Einsatzstellen genau beobachtet und im Anschluss mit den Teilnehmern besprochen.
Joachim Taupp
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit FF Mainaschaff