Ein mit fünf Einsatzkräften besetztes Einsatzboot war aufgrund starker Strömung in der Nacht zum Sonntag gegen 2.50 Uhr gekentert. Das Boot der DLRG-Wasserrettung war wegen der steigenden Pegelstände der Mindel im Ortsbereich von Offingen unterwegs. An Bord befanden sich drei Einsatzkräfte der DLRG im Alter von 24, 41 und 70 Jahren sowie zwei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Offingen im Alter von 22 und 46 Jahren.
Vier Einsatzkräfte gelangten aus eigener Kraft an Land, sie wurden dort gerettet. Die vier geretteten Einsatzkräfte sind körperlich soweit unversehrt. Der 22-jährige Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Offingen wird seitdem vermisst.
Nach dem Feuerwehrkameraden lief eine großangelegte Suche durch alle in der Nähe verfügbaren Einsatzkräften. Noch konnte der junge Mann nicht gefunden werden.
Wir hoffen und bangen mit den Menschen vor Ort und wünschen uns mit allen einen vielleicht doch noch glücklichen Ausgang.
Gegen 17 Uhr setzte in Friedberg wieder Regen ein. Die Arbeiten des Hilfeleistungskontingents des Landkreises Aschaffenburg und der Stadt Aschaffenburg wurden teilweise für heute beendet. Über den ganzen Tag hinweg mussten Kellerräume ausgepumpt werden.
Aktuell arbeiten die Einsatzkräfte daran, ein Rückhaltebecken, das eine große Menge Wasser enthält und entsprechend angestaut ist, mit 4 Pumpen und 8 Schlauchleitungen zu entlasten. Dieses Wasser wird in einen Bach geleitet, der das Stadtgebiet von Friedberg quert. In der Spitze werden rund 7500 Liter Wasser in einen etwa 500 Meter entfernten See gepumpt. Mit den Beleuchtungsanhängern wird das Gebiet in der kommenden Nacht großräumig ausgeleuchtet, da diese Arbeiten unbedingt fortgeführt werden müssen.
Bei den Arbeiten verletzten sich zwei Feuerwehrdienstleistende leicht. Der im Kontingent mitgeführte Rettungswagen des Malteser Hilfsdiensts Aschaffenburg brachte die Betroffenen zur ärztlichen Behandlung in ein Krankenhaus. Beide Feuerwehrdienstleistenden konnten das Krankenhaus nach einer ambulanten Versorgung zeitnah verlassen.
Unterschleißheim. Die aktuelle Hochwasserlage hat den Freistaat Bayern fest im Griff. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sind von Schäden dieser Naturgewalten betroffen, viele müssen vor den Fluten gerettet werden. Es wird erwartet, dass die Lage noch bis voraussichtlich Dienstag anhalten wird.
„Die Gemeinschaft der bayerischen Feuerwehren steht zusammen und hilft auch überörtlich, solange es nötig sein wird.“, so Johann Eitzenberger, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Bayern (LFV Bayern).
Dafür waren bisher bereits fast 40.000 Einsatzkräfte aller Hilfsorganisationen im Einsatz. Die größte Gruppe an Helferinnen und Helfern stellen dabei die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehren Bayerns. Von derzeit etwa 329.000 aktiven Feuerwehrleuten in Bayern sind etwa 318.000 Ehrenamtliche in den Freiwilligen Feuerwehren, die diesen Dienst an der Gesellschaft unbezahlt in ihrer Freizeit leisten. Sie sind für ihre Mitmenschen im Einsatz, während im schlimmsten Fall ihr eigenes Zuhause Opfer der Fluten wurde oder ihre Familie in Sicherheit gebracht werden musste.
Eitzenberger dankt den Kameradinnen und Kameraden: „Danke, dass ihr euch diesen Herausforderungen zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger immer wieder stellt! Ganz Bayern kann zurecht stolz auf euch sein. Euer großartiges Engagement ist eine tragende Säule der Gefahrenabwehr in Bayern. Kommt gesund von euren Einsätzen wieder!“
Gesund Wiederkommen von den Einsätzen – dass das keine Selbstverständlichkeit ist, zeigte erneut zur großen Bestürzung aller ein tödlicher Unfall eines Feuerwehrkameraden im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Der LFV Bayern hat alle Feuerwehren dazu aufgerufen, die Einsatzfahrzeuge in der kommenden Woche mit Trauerflor zu versehen.
(Pressemeldung des Landesfeuerwehrverbandes Bayern)
Das Hilfeleistungskontingent ist planmäßig um 10 Uhr in Friedberg eingetroffen. Nach einer ausführlichen Einweisung in die aktuelle Lage vor Ort wurden umgehend die ersten Einheiten mit spezifischen Aufträgen entsandt.
Die Drohneneinheit wurde sofort zu Erkundungsflügen über das betroffene Gebiet geschickt, um eine umfassende Übersicht der Lage zu gewinnen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Öltanks, die durch das aufsteigende Grundwasser beschädigt wurden. Hier wurden intensive Erkundungsmaßnahmen eingeleitet, um das Ausmaß der Schäden festzustellen und ggf. notwendige Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen.
In Dasing konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf das Auspumpen überfluteter Keller. Hierbei kommen unter anderem auch die Selbsthilfeset-Pumpen, welche den Feuerwehren von der Versicherungskammer Bayern zur Verfügung gestellt werden, zum Einsatz. Die Pumpen werden an betroffene Bürger zur Selbsthilfe ausgegeben, um die Wasserschäden zu beseitigen.
Parallel dazu bauen die Versorgungs- und Logistikeinheiten das Nachtquartier in Aichach auf. Hier wird auch die Feldküche aufgebaut, die das Hilfeleistungskontingent der Stadt Schweinfurt (120 Einsatzkräfte) mitversorgt.
Der Landesfeuerwehrverband Bayern bittet, die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren in Bayern ab Montag, 03.06.2024 für eine Woche mit Trauerflor zu versehen.

Gegen 07:00 Uhr legte das Hilfeleistungskontingent einen technischen Halt am ESSO-Autohof in Ellwangen ein. Während dieser Pause wurden die Einsatzfahrzeuge vollgetankt und die Einsatzkräfte nutzten die Gelegenheit, die sanitären Einrichtungen aufzusuchen.
Im Anschluss wurde das Kontingent aufgeteilt: Ein Teil der Einsatzkräfte fährt direkt zum Feuerwehrgerätehaus in Aichach, um dort die ersten Einsatzbefehle zu erhalten. Die Logistik- und Versorgungskomponente fährt zur Unterkunft und richtet das Quartier in einer Schulturnhalle her.
Seit heute Morgen (Sonntag, 02.06.24) um 4 Uhr sind 180 Feuerwehrkräfte aus dem Landkreis Aschaffenburg und der Stadt Aschaffenburg unterwegs, um den von schweren Unwettern betroffenen Landkreis Aichach-Friedberg zu unterstützen.
Unter der Leitung von Kontingentführer Kreisbrandinspektor Georg Thoma werden die Feuerwehrkräfte voraussichtlich gegen 10 Uhr im Katastrophengebiet eintreffen und zeitnah mit den Bewältigungsmaßnahmen der Unwetterlage beginnen.
Landrat Dr. Alexander Legler verabschiedete die Einsatzkräfte gemeinsam mit Kreisbrandrat Frank Wissel. Beide wünschten den Einsatzkräften viel Erfolg und ein gesundes Heimkommen.
Am Samstag, den 1. Juni 2024, wurde die Freiwillige Feuerwehr Stockstadt um 12.50h zur Schleuse Kleinostheim an den Main alarmiert. Kurz zuvor hatte ein von Aschaffenburg her kommender Schubverband bei der Einfahrt in die Schleuse die Kaimauer berührt und wurde dabei beschädigt. Aus einem ca. 50 cm großen Riss oberhalb der Wasseroberfläche traten nach ersten Schätzungen mehrere hundert Liter Betriebsstoffe aus und gelangten so in den Main.
Nach der Erkundung durch den Einsatzleiter Dirk Ohler (stellv. Kommandant FF Stockstadt) wurden die Feuerwehren Karlstein, Kleinostheim und Goldbach hinzualarmiert, um die weitere Ausbreitung des Öls zu verhindern.
So wurde von Feuerwehrkräften das Leck provisorisch geschlossen und mit Hilfe von Booten wurden Ölsperren an der Schleusenkammer eingebracht, so dass die größte Menge an Betriebsstoffen in der Schleusenkammer gehalten werden konnte. Weiterhin brachten die Feuerwehrleute Ölsperren rund um den beschädigten Schubverband in den Main aus, um auch eine Ausbreitung des Ölfilms an der Schleuse vorbei zu verhindern.
Parallel wurden in einem weiteren Einsatzabschnitt rund 350 Liter Betriebsmittel aus dem Tank des Schubverbandes in zwei Behälter abgepumpt, um einen Austritt in den Main definitiv zu verhindern.
Zudem erkundete die Feuerwehr Karlstein mittels einer Unterwasserdrohne, ob der Schubverband weitere Beschädigungen unterhalb der Wasserlinie aufweist.
Eine Fachfirma wurde damit beauftragt, die größere Menge Betriebsstoffe aus der Schleusenkammer zu beseitigen. Dies gestaltetet sich allerdings schwieriger als erwartet, so dass sich der Einsatz bis in die späten Abendstunden erstreckte.
Für die Dauer des Einsatzes war die Durchfahrt durch die Schleuse für den Schiffsverkehr nicht möglich.
Vor Ort waren rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 14 Fahrzeugen und 5 Booten. Die Kreisbrandmeister Max Asmar und Christoph Ostheimer unterstützen den Einsatzleiter Dirk Ohler bei seiner Arbeit. Ebenfalls an der Einsatzstelle waren Vertreter der Wasserschutzpolizei und des Wasserwirtschaftsamtes sowie des Landratsamtes als Untere Naturschutzbehörde.
Zur Unfallursache und Schadenshöhe kann von Seiten der Feuerwehr keine Aussage gemacht werden.
Die im Kontingenteinsatz definierten Feuerwehrfahrzeuge melden sich beim Ausrücken zum Sammelort nach Hösbach bei der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain mit dem Status 3 aus, um sich zum Kontingenteinsatz hinzubuchen zu lassen.
Seit Samstagmittag, 15 Uhr, ist das Vorkommando (KBI Otto Hofmann, Verbandsführer Matthias Dittfeld und Zugführer Thomas Gehlert) des Hilfeleistungskontingents der Feuerwehren des Landkreises Aschaffenburg und der Stadt Aschaffenburg auf dem Weg ins Schadensgebiet Aichach-Friedberg.
Das Vorkommando hat die Aufgabe, direkt vor Ort Kontakt mit den Einsatzkräften im Landkreis Aichach-Friedberg aufzunehmen. Ziel ist es, sich ein umfassendes Bild der Lage zu machen und die bevorstehenden Aufgaben zu planen. Hintergrund dieses Kontingenteinsatzes ist die akute Unwetterlage im Landkreis Aichach-Friedberg, die durch starke Regenfälle verursacht wurde. Es gilt, die betroffene Bevölkerung zu unterstützen und die Infrastruktur schnellstmöglich wiederherzustellen.
Bild: FF Aschaffenburg