Die Freiwillige Feuerwehr Alzenau hat am Sonntag (25.05.25) die neue Leichtbauhalle, das Löschgruppenfahrzeug sowie den Gerätewagen Umweltschutz feierlich unter den Segen Gottes gestellt. Die Erweiterung durch die Leichtbauhalle, die direkt an das bestehende Gerätehaus angebaut wurde, schafft dringend benötigten Raum und entlastet die bisher angespannte Platzsituation erheblich.
Großbrand in Hörstein – Einsatz unmittelbar vor der Einweihung
Die Feuerwehr Alzenau war erst kurz vor der feierlichen Einweihung von einem herausfordernden Einsatz zurückgekehrt: In der Nacht zum Sonntag, um 3:24 Uhr, wurden die Einsatzkräfte zu einem Großbrand nach Hörstein alarmiert. Eine Lagerhalle auf einem Aussiedlerhof stand in Vollbrand und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Dank des schnellen und koordinierten Vorgehens konnten umliegende Gebäude erfolgreich geschützt und ein Übergreifen der Flammen verhindert werden.
Dem Gerätewagen Umweltschutz (GW-U) kam bei diesem Einsatz erneut eine besondere Bedeutung zu: Er stellte die Einsatzstellenhygiene für die Atemschutzgeräteträger sicher und leistete damit einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitsschutz der Einsatzkräfte.
Ein herzlicher Dank gilt den rund 185 Feuerwehrleuten, die an diesem kräfteraubenden Einsatz beteiligt waren und anschließend dennoch an der Einweihungsfeier teilnahmen. Ihr Engagement unterstreicht eindrucksvoll die Einsatzbereitschaft und das Verantwortungsbewusstsein der Feuerwehr Alzenau.
Löschgruppenfahrzeug (LF 16) – Mehr Kapazität und Einsatzmöglichkeiten
Das Löschgruppenfahrzeug LF 16, Baujahr 2003, wurde gebraucht übernommen. Es bietet Platz für neun Einsatzkräfte und verfügt über eine Löschwasserkapazität von 1.600 Litern. Zur Beladung gehören neben der klassischen Ausrüstung zur Brandbekämpfung auch Materialien für technische Hilfeleistungen, Personenrettungen und eine umfangreiche Waldbrandausstattung. Auch ein hydraulischer Rettungssatz sowie Stromerzeuger und Tauchpumpen sind an Bord. Trotz seines Alters ist das Fahrzeug in einem guten Zustand und unterstützt die Feuerwehr bei vielseitigen Einsätzen.
Gerätewagen Umweltschutz (GW-U) – Spezialausrüstung für den Ernstfall
Der Gerätewagen Umweltschutz, Baujahr 2017, wurde ebenfalls gebraucht erworben und in Zusammenarbeit mit der Firma Kunzmann und Urban umgebaut. Der GW-U führt Materialien für Hygiene, Strahlenschutz, Umweltschutz und Atemschutz mit sich. Damit ist die Feuerwehr Alzenau in der Lage, schnell und flexibel zu reagieren. Das Fahrzeug bietet Platz für drei Einsatzkräfte.
Neue Leichtbauhalle – Mehr Platz und bessere Struktur
Die 150 Quadratmeter große Leichtbauhalle wurde direkt an das bestehende Gerätehaus angeschlossen und bietet auf zwei Stellplätzen Platz für das Mehrzweckfahrzeug und den Gerätewagen Umweltschutz. Zusätzlich wurde ein Hochregallager für Einsatzmaterialien integriert. Die Halle entlastet das bisher überfüllte Gerätehaus und sorgt für eine bessere Lagerung der Ausrüstung.
Feierliche Segnung und politische Unterstützung
In seiner Ansprache ging Bürgermeister Stephan Noll auf die Bedeutung der Feuerwehr für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Alzenau ein und bedankte sich bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihr Engagement.
Auch die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, würdigte den Einsatz der Feuerwehrleute und wünschte den Einsatzkräften ein gesundes, unfallfreies Nachhausekommen von den Einsätzen.
Kommandant Timo Elsesser ging in seiner Rede auf die besonderen Herausforderungen der Feuerwehr Alzenau ein. Er erklärte, dass die beiden Fahrzeuge gebraucht erworben wurden, da die aktuelle Haushaltslage der Kommune keine Neuanschaffung erlaubte. Er betonte jedoch, dass die neue Leichtbauhalle nur eine Übergangslösung darstellt, da das bestehende, 52 Jahre alte Gerätehaus nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Ein Neubau sei dringend notwendig.
Kreisbrandrat Frank Wissel gratulierte der Freiwilligen Feuerwehr Alzenau zur Erweiterung ihrer Einsatzfähigkeit und würdigte die Anschaffungen als wichtigen Schritt zur Stärkung der Feuerwehr. In seiner Ansprache betonte er zudem, dass bei der Planung des neuen Alzenauer Gerätehauses keinesfalls nachgelassen werden dürfe. Die Verantwortlichen sollten sich der Bedeutung bewusst sein, so Wissel, dass die Feuerwehr Alzenau zu den meistalarmierten Feuerwehren im Landkreis zählt und man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit auf ihre Einsatzkräfte verlassen könne. Es gilt, bei allen Planungen die wertvolle Arbeit der Ehrenamtlichen im Blick zu behalten und Rahmenbedingungen zu schaffen, die ihre Motivation und Einsatzfähigkeit langfristig sichern.
Neben der Staatsministerin waren Landrat Dr. Alexander Legler, Stadträte der Stadt Alzenau sowie Feuerwehrführungskräfte der Kreisbrandinspektion und Abordnungen mehrerer Feuerwehren aus dem Landkreis anwesend.
Die feierliche Segnung der neuen Einsatzfahrzeuge und der Leichtbauhalle wurde von Pfarrer Frank Mathiowetz (kath. Pfarrgemeinde St. Justinus) und Pfarrer Matthias Hoffmann (evang.-luth. Kirchengemeinde Peter und Paul) durchgeführt.
Besondere Freude bereitete der Besuch der 15 Mitglieder der Partnerfeuerwehr aus Thaon-les-Vosges, die seit Freitag zu Gast in Alzenau waren.
Zum Ausklang der Veranstaltung lud Kommandant Timo Elsesser zu einem gemütlichen Beisammensein ein, bei dem der erfolgreiche Tag gefeiert wurde.









Bilder: Sascha Rheker
Text: Feuerwehr Alzenau