Am 18. und 19. Januar 2025 trafen sich die Mitglieder der Kreisbrandinspektion zu einem Fortbildungswochenende im Schullandheim Hobbach. Ziel der Veranstaltung war es, aktuelle Herausforderungen im Brand- und Katastrophenschutz zu thematisieren und Führungsstrategien für die Zukunft zu entwickeln.
Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch Kreisbrandrat Frank Wissel startete um 08:30 Uhr der erste Vortrag des Tages. Regierungsamtmann Mathias Amrhein, Abteilungsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt Aschaffenburg, informierte über die Einsatzmöglichkeiten und Vorteile der Programme GeoKAT, Katwarn und Mowas , die bei Großschadenslagen eine wichtige Rolle zur Information bzw. Unterrichtung der Bevölkerung spielen.
Anschließend referierte Kreisbrandmeister Marco Eich zum Thema Flächenlagen im Landkreis Aschaffenburg – Unwetter. In seinem 120-minütigen Vortrag beleuchtet er die Aufgaben der Abschnittsführungsstellen, Führungskonzepte sowie die rechtlichen Aspekte und Priorisierung von Einsätzen. Ein interaktives Element rundete diesen Vortrag ab: In einer Gruppenarbeit hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, eine Flächenlage eigenständig abzuarbeiten und ihr Wissen praktisch anzuwenden.
Nach der Mittagspause wurde das Programm durch einen Vortrag von Dipl.-Ing. Claudius Blank, Stadtbrandrat der Freiwilligen Feuerwehr München, ergänzt. Unter dem Titel „Der Kommandant als Torwächter – Grundlagen, Notwendigkeit und Beispiele für die Gesinnungsprüfung im Freiwilligen Feuerwehrdienst“ stellte Blank die Grundlagen und die Notwendigkeit der regelmäßigen Eignungsprüfung – Gesinnungsprüfung von Feuerwehrangehörigen in den Mittelpunkt. Die Eignungsprüfung muss die körperliche, geistige und fachliche Eignung und die erforderliche Zuverlässigkeit feststellen. Er ging auf die wachsende Bedeutung von Prävention und Aufarbeitung ein und thematisierte, wie gesellschaftliche Veränderungen und der zunehmende Druck die Anforderungen an die Kommandanten erhöht.
Besonderes Augenmerk legte Blank auf die Rolle der Kommandantin oder des Kommandanten als zentrale Führungsfigur. Neben der Überprüfung der Eignung seiner Mannschaft mahnte er auch die Selbstreflexion der Führungskräfte an. Der Referent empfahl ein solides Netzwerk aus Führungspersönlichkeiten sowie die Unterstützung durch die Feuerwehrvereine, um die Einsatzbereitschaft und Stabilität langfristig zu sichern.
Den letzten Ausbildungsblock übernahm Manuel Spielmann von der Firma firetrux.com. Spielmann stellte in seinem Vortrag die Sonderrechte in den Fokus. Was verstehen wir unter Sonderrechten: Die Alarmfahrt der Feuerwehr aus der Sicht der Anderen. Die StVO in „blauem Licht“ sowie Stress, Chunks und Wahrnehmung - das waren die Schlüsselthemen auf die der Fahrlehrer praxisnah einging. Spielmann sensibilisierte die Teilnehmer in seinen kurzweiligen Ausführungen, den Fahrstil bei Sondersignalfahrten der jeweiligen Situation unbedingt anzupassen.
Kreisbrandinspektor Thilo Happ beendete gegen 19:00 Uhr den ersten Tag. Der Abend klang nach dem gemeinsamen Abendessen in geselliger Runde aus.
Nach dem gemeinsamen Frühstück im Schullandheim eröffnete Kreisbrandrat Frank Wissel gegen 8:30 Uhr den zweiten Tag. Wissel ließ den gestrigen Ausbildungstag Revue passieren und dankte nochmals dem für die Ausbildung zuständigen Kreisbrandinspektor Thilo Happ für die Organisation der Veranstaltung. Abschließend wurden am Sonntagvormittag aktuelle Themen von den Mitgliedern der Kreisbrandinspektion diskutiert. Das Wochenende setzte damit nicht nur wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Brand- und Katastrophenschutzes im Landkreis Aschaffenburg, sondern bot den Teilnehmern auch eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch. Nach dem abschließenden Mittagessen endete die Veranstaltung und die Mitglieder der Kreisbrandinspektion konnten die Heimreise antreten.






